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Teilnahme an EBA Flex und am Beruflichen Training – Erfahrungen eines Teilnehmers

BTZ Berlin

Als Team des BTZ können wir den Ablauf beruflicher Rehabilitation stets fachgerecht erläutern. Weitaus lebendiger und aus der Perspektive eines Teilnehmenden können Sie es hier nachlesen.

Ansicht eines Büros mit zwei Schreibtischen samt Computern, im Hintergrund vor dem Fenster steht eine Pflanze

Nachfolgend schildert M. seine Erfahrungen im BTZ Berlin. Für die ausführliche Schilderung und das Lob bedanken wir uns an dieser Stelle herzlich.

"Meine berufliche Reha begann ich nach mehreren von Arbeitslosigkeit, Therapie und Beratung gezeichneten Jahren. Zu Beginn habe ich mir große Sorgen über den Verlust meiner Freizeit und damit auch über das Verschlechtern meiner Gesundheit gemacht.

Berufliche Findung und Arbeitserprobung

Ich wollte daher den Prozess langsam angehen und bat meine Reha-Beraterin, mich für die EBA-Flex im BTZ der faw anzumelden. Der Flyer war vielversprechend – Berufliche Findung und Arbeitserprobung in Teilzeit, mit einer täglichen Arbeitszeit, welche über 8 Wochen von 3 auf 6 Stunden steigen würde. Während der Maßnahme wird man von einem mehrköpfigen Team begleitet: SozialarbeiterInnen, PsychologInnen, BerufspädagogInnen. Wenig später begann dann auch schon die Maßnahme. Die Räumlichkeiten im dritten Stock (barrierefrei per Fahrstuhl) waren sauber und modern ausgestattet. Das Personal war sehr freundlich und sorgte für ein sehr angenehmes Klima. Es wurden verschiedenste Tests durchgeführt, um bereits vorhandene Kompetenzen abzuprüfen, ob im handwerklichen oder kaufmännischen Bereich. Motiviert wurden berufliche Recherchen durchgeführt, um die nächsten Schritte zu planen. Das Ganze wurde durch kurze, tägliche Eintragungen in ein digitales Heft festgehalten. Jeden Tag gab es mehrere äußerst leckere und ausgewogenen Mahlzeiten in der im Erdgeschoss angesiedelten EssBar, die Kosten werden vom Kostenträger getragen.

Acht Wochen waren erstaunlich schnell vorbei. Der Abschied wurde mit einem selbst organisierten, gemeinsamen Frühstück gefeiert. Ich verließ die EBA-Flex mit einer guten Perspektive. Als Beruf hatte ich etwas Kaufmännisches für mich entdeckt. Dabei dachte ich vorher immer, ich würde nie in ein Büro wollen. Man lernt sich also auch selbst besser kennen. Um meine Perspektive auszubauen, haben das Team und ich uns gemeinsam für eine Folgemaßnahme entschieden:

Das Berufliche Training, kurz BT, ist eine längerfristige Maßnahme mit einer Laufzeit zwischen 6 und 12 Monaten. Die Arbeitszeit schließt wunderbar mit mindestens 6 Stunden pro Tag an, und der Ausbau auf 8 Stunden wird individuell mit den PsychologInnen vereinbart.

Berufliches Training

Die Wartezeit bis zum Beginn war kurz. Die Büroräume erzeugen eine professionelle und arbeitsnahe Atmosphäre: der Empfang, besetzt durch andere Reha-TeilnehmerInnen, einige Großraumbüros für die Teilnehmer, ein Entspannungs- und Bewegungsraum, zwei Seminarräume und zwei Büroräume für die UmschülerInnen. Das Ganze wirkte für mich am Anfang etwas einschüchternd. Aber diese Spannung wurde mir sofort durch meine Berufstrainerin im Einzelgespräch genommen und ich fühlte mich schnell wohl. Man wies mir einen Arbeitsplatz zu, erklärte mir die wichtigsten Dinge am PC und erklärte mir, welche Pflichten ich selbstständig zu tragen hätte.

Zu dem von der EBA-Flex bekannten Wochenbericht kommt nun ein täglicher Kurzbericht (in Stichpunkten) an die BerufstrainerIn. Wichtige Termine, wie das wöchentliche Gespräch mit den Teammitgliedern oder Einladungen zu Kursen, werden dem Teilnehmenden per E-Mail zugeschickt. Es liegt am Teilnehmenden, den eigenen Terminkalender zu verwalten und eventuell Termine neu zu vereinbaren. Ich hatte zwar selbst noch keine Erfahrungen hiermit, fand ich mich aber sehr schnell ein. Die ersten Wochen waren gefüllt mit Übungsaufgaben und später dann verschiedenen Kursen, z.B. zur Medienkompetenz, oder gängigen Programmen wie MS Excel. Mit der Zeit wurde ich immer selbstständiger und selbstsicherer. Nach ein paar Monaten hatte ich dann den Großteil der Kurse absolviert und konzentrierte mich eher auf die Berufsrecherche. Zeitgleich ließ ich mich freiwillig in der internen Büromaterialausgabe einarbeiten, um praktische Erfahrungen zu sammeln.

Bewerbungstraining und Praktikum

Das Ziel des Beruflichen Trainings war generell das Absolvieren von einem oder mehreren längerfristigen Praktika. Ich absolvierte ein Bewerbungstraining im BTZ und begann mich auf dem Arbeitsmarkt zu bewerben. Im Bewerbungsprozess muss man sehr eigenständig sein, kriegt aber dennoch viel Unterstützung. Auch meine Vorliebe, meine Angelegenheiten in meinem gemäßigten Tempo zu erledigen, wurde respektiert. Ich nutzte diese Zeit auch parallel, um mich am Empfang des BTZ einarbeiten zu lassen, da die Arbeit dort einer echten Arbeitstätigkeit sehr nahekommt. Schlussendlich bekam ich eine Praktikumsstelle mit einer Vertragslaufzeit von 3 Monaten, wobei eine Verlängerung auf 4 Monate genehmigt wurde.

Im Praktikum konnte ich dann erste Erfahrungen in einem Arbeitsumfeld machen, welches mir vorher größtenteils fremd war. Auch wenn das Besetzen des Empfanges eines Pflegeheimes anspruchsvoll war, habe ich dort meine größte persönliche Entwicklung erlebt. Dank all meiner Erfahrungen und im Reha-Verfahren erlernten Kompetenzen konnte ich meine Arbeit mit sehr guten Ergebnissen erledigen. Ich habe mich wie ein anderer Mensch gefühlt. Auf einmal war ich kompetent und belastbar – nicht ansatzweise vergleichbar mit der Person, die ich vor der Reha war.

Re-Integration in Arbeit

Mit einem ausgezeichneten Praktikumszeugnis begann der letzte Schritt – die Reintegration in den Arbeitsmarkt. Da ich noch keine Ausbildung hatte, hätte ich im BTZ auch eine Umschulung absolvieren können, entschied mich jedoch für eine duale Ausbildung auf dem ersten Arbeitsmarkt. Dies wurde im BTZ nicht nur akzeptiert, sondern ich erhielt viel Unterstützung bei der Ausbildungsplatzsuche. Ein paar Wochen vor Ende meines 12-monatigen BTs hatte ich eine Ausbildungsstelle sicher.

Die Reintegration durch die faw war ein voller Erfolg. Ich fing als schüchterne und unsichere Person an, so unsicher, dass ich nicht mal wusste, ob ich es auf den ersten Arbeitsmarkt schaffen würde. Ich beendete die Reha als ein kompetenter und selbstsicherer zukünftiger Auszubildender.

Das Reha-Verfahren und die Angebote der faw kann ich nur empfehlen. Ohne das Team, ohne die Unterstützung, ohne die Schulung, ohne all das hätte ich es wahrscheinlich nicht geschafft. Ich bin jedem Mitarbeitenden in der faw zutiefst dankbar. Wer hier seine Reha absolviert, ist in garantiert guten und fähigen Händen."

M., 25 Jahre

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